Ein Stück für Peter Raab
von Alois Hotschnig
Uraufführung: 15. November 2016 20.00
25. und 26. Nov., 16. und 17. Dez. 2016 20.00
18., 20., 21. Jänner 2017 20.00
3., 4. Februar 2017 20.00 – wegen nicht abebbender Nachfrage
Peter Raab arbeitet sich in seiner Rolle als Sohn eines mit archaischen männlichen Selbstbildern behafteten Vaters in eine Sprache hinein, die ihn genauso in schmerzhafte Gewissheiten zwingt wie ohnmächtig vor sich hertreibt. Gerhard Lehner funktioniert die Bassklarinette zur Erzählung eines kaum bewertbaren, psychischen Untergrunds um. Und Peter Wagner inszeniert in der bewusst karg gehaltenen Bühne.
Spiel: Peter Raab
Musik: Gerhard Lehner
Inszenierung: Peter Wagner
Wenn sich der Geruch des Vaters aus dem Laken löst und der Sohn dadurch zur Sprache findet, betreten wir einen reichbebilderten Erinnerungsraum: zeigende Hände, die sich von Lippen im Spiegel Märchen erzählen lassen. Betten voll versteckter Lust. Blutende Rosen und ein Bienenschwarm um eine Jungenhand.
„Das Kind, das ich war, bin ich immer geblieben, nur im Spiegel, nach außen, habe ich euch einzuholen versucht, das gelang.“
Der Schauspieler Peter Raab erging sich in seinem Textwald die einzelnen Sätze Alois Hotschnigs Erzählung „Aus“ – immer und immer wieder, Lichtungen wie auch Verschattungen durchquerend. Durch diese Ergehungen erschienen neue Schattierungen aber auch neues Licht und eine neue Lesart der bild-gewaltigen Schilderung des jungen Artur Kofler: inzwischen älter geworden, findet er zur Sprache und kann das Erlebte seiner Kindheit zum verbalen Ausdruck bringen.
Der erste Gert-Jonke-Preisträger Alois Hotschnig brachte die Erinnerungswelt des auf einem Bauerndorf aufgewachsenen Krankenpflegers in eine Bühnenfassung, deren monologischer Charakter durch szenische, musikalische und lichttechnische Elemente von Peter Wagner auf einer bewusst karg gehaltenen Bühne in Bewegung gebracht wird: durch Sprache entsteht ein Handlungsraum, der durch die Bassklarinette von Gerhard Lehner eine weitere Gefühlsebene herstellt.