nach dem gleichnamigen Roman von Anna Baar
Eigenproduktion des klagenfurter ensemble
Uraufführung
Vorstellungen: 27., 29. und 30. September sowie 4., 5., 6., 7., 11., 12., 13. und 14. Oktober 2023 / 20 Uhr
Spielort: theaterHALLE11, Messeplatz 1 / 11, Klagenfurt
Kartenreservierung: 0463 310 300 / ke@klagenfurterensemble.at
Kartenpreise
Basierend auf Anna Baars 2015 erschienenem Roman.
Der Granatapfel, Symbol für Leben, Fruchtbarkeit aber auch für Macht, Blut und Tod.
Wir befinden uns in der Welt des österreichischen Vaterlandes, in dem die Erzählerin in den 70er- und 80er-Jahren als liebevoll behütetes und modern erzogenes Kind aufwächst und in den im Gegensatz wie aus der Zeit gefallenen Sommern, die sie bei einer an Leib und Seele kriegsversehrten, Tito verehrenden Großmutter, auf einer kleinen Insel des jugoslawischen Mutterlandes verbringt.
Ein Ort voll rauer Schönheit, wo es nur das Nötigste gibt, der Aberglaube herrscht und alles, was Deutsch ist, verpönt und verhasst ist, stärkt in dem Kind das Gefühl der Zerrissenheit, des Andersseins, die Zweifel und den Wunsch nach Zugehörigkeit. Kärnten, wo sie aufwächst, wird ein Sehnsuchtsort, an den sie, die fremde Enkeltochter auf der Sommerinsel, sich wild nach Hause wünscht.
Doch sobald sie, daheim in Österreich, sich wieder fremd fühlt, als in besten Verhältnissen lebendes und dadurch gut getarntes Gastarbeiterbalg, sehnt sie sich nach der Großmutter.
Eine Geschichte aus dem Blickpunkt eines Enkelkindes der Kriegsgeneration in einer Zeit, in der auch 30 Jahre nach Kriegsende noch die Wunden zwischen den Ländern brennen und das Erwachsenwerden in einen Großmutter-Enkelin-Konflikt mündet, da die 68er-Eltern, auf den ersten Blick, wenig Angriffsfläche bieten.
Eine Geschichte über Jugoslawien, aber auch eine Geschichte über Kärnten.
„Das Fremd sein blieb unvermeidlich, hier wie dort – unter denen, die mir das Vaterland absprachen – wie von denen, die mir die Muttersprache verübelten, die Banditensprache.“ – Anna Baar („Die Farbe des Granatapfels“)
Ensemble: Roswitha Soukup, Nadine Zeintl, Gernot Piff
Regie: Angie Mautz