von Ferdinand Schmalz
22., 23. Jänner 2016 20.00
„die exotik ist der tod des fremden dann…“
Nach seinem überaus erfolgreichen Erstlingswerk „Am Beispiel der Butter“, das für den Mülheimer Dramatikerpreis 2014 nominiert wurde, ist nun das Folgestück „Dosenfleisch“ zu den Autorentheatertagen in Berlin eingeladen. Mit seinem Sprachkunstwerk entführt Ferdinand Schmalz zum unromantischsten Ort der Erde und lässt einen zugleich in eine Traumwelt versinken.
Ein Gastspiel des Allianz-Partners Schauspielhaus Salzburg
Das Stück
Der Mittelstreifen weiß, die Raststation hell beleuchtet, die Autos rasen vorbei, die Scheinwerfer ziehen Streifen in der Nacht. Der Fernfahrer muss seine Ladung vor Einbruch der Dunkelheit ans Ziel bringen und der Versicherungsbeamte wartet auf einen Unfall. Denn im Schnitt passiert alle zwei Sekunden einer, dagegen hilft auch der Abschluss einer Versicherung nicht. Von der Raststation aus kann man sie hören, die Schreie der Verunglückten. Doch bisher nichts zu sehen. Nicht für die Versicherung beobachtet Rolf die Autobahn, sondern aus einem privaten Interesse heraus. Schon über eine Stunde ist er hier. Das macht ihn verdächtig für die Raststättenbesitzerin, denn niemand hält sich so lange auf einer Raststätte auf. Gerät er ihr etwa auf die Spur? Böse behält sie ihn im Blick.
Die junge Jayne macht dem Mann von der Versicherung schöne Augen, bringt ihn förmlich zum Glühen mit ihrem Kuss. Zur Abkühlung holt er sich ein Getränk aus dem Kühlregal. Doch was er entdeckt, lässt ihn auch ohne Kaltgetränk erschaudern. Schnell will er die Flucht ergreifen, doch da zeigt ihm die Raststättenbesitzerin am eignen Leib, wie ein Unfall einen verändern kann.